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Der kleine Baumwollfaden
Ich bin aufgewachsen auf einem kleinen Farmer-Grund in Indien. Während des Monsuns, da ich, in meiner Wachstumsphase, sehr durstig bin. Manchmal höre ich von Gen- manipulierten Saatgut, ganz genau weiß ich nicht was das ist, aber im Gegensatz dazu ist meine Mama jedes Jahr da und bringt süße Knospen hervor. Ich fragte mich immer was “einjährige Pflanze” bedeutete. Ab und zu höre ich von meinen indischen Pflegern, ob sie Schulden aufnehmen sollen um das viel zu teure, aber widerstandsfähige einjährige Baumwollsaatgut zu kaufen. Ich hoffe nicht das Sie das tun.
Ich habe viel gehört von den großen Anbaugebieten mit Wasseranlagen, manchmal denke ich, das diese Baumwolle weniger Durst hat, und es heißt auch das sie viel Größer und aufgeplusterter sind, ein wenig neidisch bin ich schon. Aber dann denke ich mir, wie eintönig und langweilig das ist. Ich bin mir gar nicht sicher ob die auch Lebendig sind. Allerdings verursacht diese BT Baumwolle resistente Schädlinge ! Ich bin froh da entgegenwirken zu können. ((www.pflanzenforschung.de).
Ich, noch verbunden mit meiner Mama der Baumwollpflanze, genieße nun die Sonnenstrahlen und den leichten warmen Wind. Bald wird das Wetter wieder Trocken sein und ich werde von warmen Händen gepflückt.
So es ist soweit!
Jetzt bin ich Erwachsen und geh meinen Weg. Glücklicherweise bin ich nicht allein, sondern viele meiner Geschwister sind mit dabei.
Zusammen kommen wir ein Dorf, dort werden wir versponnen und verwebt. Das sieht aus wie ein altes Fahrrad, mit dem unsere Pfleger und Pflegerinnen manchmal auf das Feld gekommen sind. Das kenne ich schon!
Aber ein bisschen mulmig ist mir schon, ich hab schon so viel von großen Maschinen gehört die einem Wehtun. Im Dorf reden sie von Spinnen und Weben….jetzt bin aber gespannt, ich höre viel lachen und Gespräche und meine Angst ist auch schon verflogen.
Nun bin ich ein Teil eines großen und ganzen….aber was passiert jetzt?
Es wird wieder viel gequatscht von giftige Farben, unliebsamen Menschen, die uns unachtsam wegwerfen, die unseren Wert nicht kennen. Und ich bekomme wieder Angst……
Monate später….
Hier bin ich nun, ich wurde gefärbt mit Kräutern, keinen schmerzhaften Kunstfarben. Ich durfte sogar reisen. Und bin nun bei einem lieben Menschen, ich darf ihren Hals wärmen und manchmal nimmt sie mich mit ins Bett. Ich trockne Tränen und freue mich, wenn ich diesen Menschen zum Strahlen verhelfen darf. Ich erlebe viel mit diesem Menschen und bin Dankbar da zu sein.
Auch wenn viele Baumwollfasern bei dem Menschen wohnen, sie reden nicht viel, eigentlich gar nicht, habe ich das Gefühl etwas besonderes zu sein, und das spüren auch die Menschen.
Ich hoffe dass es in der Zukunft viel mehr Menschen gibt, die die Wertigkeit einer lebenden Baumwollfaser spüren.
One Comment
BrianDrows
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